Wenn jemand Alfred Hitchcock und seine cineastischen Werke mag oder gar wie ein nostalgischer Briefmarkensammler liebt, wird dieses Video vielleicht auch mögen oder lieben. Es ist ein Abschlussprojekt von einigen Studenten an der Fachhochschule Hannover und behandelt das 'ultimative Hitch Kochbuch', welches ein animiertes Buch über die Rezepte der Klassiker von Alfred Hitchcock darstellt.
Freitag, 30. März 2012
Donnerstag, 29. März 2012
Wunden
Als der Ball über das Netz schnellte, hinterließ er mit klatschendem Geräusch einen purpurroten Abdruck in Hannes‘ Gesicht. Dieser sackte schmerzverzerrt zu Boden und hielt seine Nase bedeckt, aus der prompt etwas Blut quoll. Schroff verwies er die besorgten Hände der Freunde von seiner Schulter, deren Lachen nun verstummt war. Er verließ das Spielfeld mit gekrümmter Haltung und steuerte auf eine Parkbank unter einem Baum zu, während er dabei eine rote Spur seiner Verletzung hinter sich verursachte. Ausdruckslos wischte er sich das Blut von der Nase, betrachtete es kurz, ehe er es von seiner Hand zu Boden schüttelte. Stumm fielen einige Tropfen in den trockenen Staub der Erde und vermischten sich miteinander, ehe sie versickerten und dunkle Flecken hinterließen.
Ich beobachte ihn eine Weile, wie er gebeugt unter dem Schatten der Eiche sitzt und nur vereinzelte Sonnenstrahlen der Weg durch das dichte Geäst gelingt, um sich dann wie warme Sommersprossen auf seiner Haut zu verteilen. Hannes war einer der schlechtesten Ballspieler, die ich kannte und ehrlich gesagt, wusste ich nicht, warum wir ihn noch zu unseren Spielen mitnahmen. Irgendwie schaffte er es stets, den Platz vorzeitig mit einer Verletzung zu verlassen. Ging es hingegen um Gefühle oder zwischenmenschliche Verstrickungen, verblüffte er uns mit einer ungemeinen Geschicklichkeit diesen auszuweichen. Hannes und ich kennen uns schon seit dem Abend als Katja ihre Tasche zu Hause vergessen hatte und wir uns ein Taxi teilen mussten und trotz all der Jahre vermag ich es immer noch nicht, ihn fassen zu können. Nur an eine Beziehung kann ich mich bei ihm erinnern, die es jedoch nicht schaffte, über den Spanienurlaub hinauszuwachsen. Er verlor nie ein Wort darüber und dennoch fand ich in jeder noch so kleinen Verästelung seines Gesichts die zurückgebliebene Traurigkeit, wenn es zur Sprache kam. Seither trägt er wohl die Angst mit sich, noch einmal dem gleichen Schicksal ausgeliefert zu sein, wie gerade dem auf der Spielfläche.
Mittwoch, 28. März 2012
Die Reise
Es ist an der Zeit das Testosteron in die Mülltonne zu werfen und sich auf die Poesie einzulassen. Das ist ein Ausschnitt aus dem Film Shakespeare in Love, der mich immer wieder aufs Neue mit Inspiration füllt.
Hinterlassenschaften
Er streifte mit dem Finger über das Blatt und es war nicht der Inhalt, welcher ihn zu einem Schmunzeln verführte, sondern die im Papier eingedrückte Hinterlassenschaft der Worte, die ihn in jener Sommernacht besuchten, um seine Augen glimmend mit ihrem Schein zu benetzen. In der Leichtigkeit des Abends, der Schwerelosigkeit des Seins verschmolzen sie miteinander und legten sich vor ihn nieder, damit er ihre Früchte endlich ernten konnte. Nach all der Zeit hatten sie ihn nicht vergessen und fanden nach wie vor ihren Weg zu ihm. Einmal noch strich er über die seichten Vertiefungen seines Stiftes auf dem Papier, die bei ihm jedoch tiefe Eindrücke hinterlassen haben.
Erinnerungen
Mit einem Staunen in den Augen wandere ich durch die prunkvoll ausgestatteten Räume und wage es kaum auch nur einen der teuren Einrichtungsutensilien mit meinen Fingerspitzen zu berühren. Ich setze mich vorsichtig auf den schwarzen Marmorboden und versuche mein Spiegelbild darin zu finden und entdecke doch nur die dunklen Verästelungen darauf, die wie ein Geschwür das Zimmer zu überwuchern scheinen. Durch den Flur hallen Schritte und kündigen einen Abschied an. An der knarzenden Türschwelle kommen sie letztendlich zur Ruhe. Für einen Augenblick füllt gähnende Leere den Raum mit Stille, ehe ich meinen Namen höre, der meinen Blick zu Boden stolpern lässt. Nach kurzem Zögern schaue ich schließlich über meine Schulter in die Augen meines Vaters. Seine Worte dröhnen in meinen Ohren und nur benommen kann ich ihm ein Nicken erwidern, als er mir zu erklären versucht, dass die Zeit gekommen ist, nun zu gehen.
Der Regen legt sich als undurchdringlicher Schleier über die getrimmten Grashalme des Vorgartens und verwischt meine Fußspuren im Schlamm, als ich zum Auto wate. Erst jetzt fällt mir die Enge des Innenraumes auf und der aufdringliche Geruch des frischen Leders, welches sich über die Autositze spannt. Mit einem dumpfen Klang schließt er die Tür und durch den Rückspiegel kann ich ausmachen, dass auch er sich der Tränen nicht erwehren konnte, sie jedoch wie den Regen von der Windschutzscheibe gewischt hatte, um seine Sicht nicht zu beeinträchtigen. Nur kurz darauf springt der Motor an und noch ehe er die Bremsen löst bemerke ich, dass ich meine Tasche zurücklassen habe. Ich gebe ihm ein Zeichen, löse meinen Gurt und betrachte flüchtig das grell aufleuchtende Warnsignal auf dem matt schimmernden Armaturenbrett. Zügig öffne ich die Tür und beschließe nicht nur meine Tasche mitzunehmen, sondern auch alles, was aus seinem Haus in ihr Platz findet. Nicht um ihn zu verletzen oder Schaden hinzuzufügen. Vielmehr will ich nicht vergessen. Ich will mir die Erinnerungen aneignen und sie retten. Erinnerungen an ihn, an mich und an diesen Tag. Doch noch ehe sich den Fuß in die aufgelöste Erde drücken kann, sehe ich meine vom Regen durchtränkte Tasche achtlos im Schlamm liegen und begreife, dass ich ihn nie wieder sehen werde.
Montag, 26. März 2012
Der Traum
Es ist dunkel geworden. Über dem Himmel hat sich ein grauer Schleier gelegt. Ich kauere im Gras, nackt, die Beine angezogen, mein Blick zwischen den Knien gefangen. Ich streiche über die grünen Halme des Grases, welche daraufhin verdorren und als verkohlte Klumpen zu Boden fallen. Alles ist verschwommen. Unverständliches Geflüster umgibt mich und dröhnt in meinen Ohren. In der Ferne schreit ein Kind.
Die Erde fängt an zu beben. Ich fühle, wie es sich mir mit großen Schritten unwiederbringlich nähert. Dieses unbeschreibbare und fremde Gefühl. Immer stärker nimmt es Besitz von mir. Meine Beine schenken mir nur zitternd Halt. Ich haste vorwärts. Das Kind, ich muss es irgendwie finden, muss es schützen. Irgendwie. Doch irre ich umher und habe mich im Schleier verloren. Die Erde bebt weiter. Die Dunkelheit ist hinter mir und ich spüre, wie sie nach mir greift, nach mir langt. Der Hilfeschrei des Kindes kommt von überall, ist so nah und bleibt mir doch unerreichbar. Ich drehe mich um. Es hat mich gefasst und wirft mich mit einem ohrenbetäubenden Geheul zu Boden. Seine Krallen bohren sich in mein Fleisch und reißen es aus meiner Brust. Ich steige auf und entfliehe in die Höhe. Das Schreien des Kindes dringt dumpf unter seinen Klauen hindurch. Aus der Erde schnellen Spieße empor und zwängen sich mir unaufhörlich näher. Immer höher dränge ich, bis die Hilfeschreie des Kindes in der Ferne entweichen und mir die dünne Luft den Atem raubt. Verbissen ringe ich um Luft, doch gelingt mir kein einziger Atemzug. Ich verliere den Halt, falle zu Boden und in die Spieße.
Ich wache auf. Der Schweiß rinnt mir über die Stirn. Mein Herzschlag dröhnt in meinen Ohren. Die Hände umklammern steif das Bettlaken, meine Augen fixieren die Dunkelheit an den Wänden. Mir stockt der Atem. Erst nach Augenblicken schaffe ich es, mir meinen starren Atem aus den Lungen zu pressen. Gierig schnappe ich nach der Luft und blicke umher. Das Zimmer gewinnt an vertrauten Konturen und lässt mich schon kurz daraufhin erleichtert ins Bett sinken. Es war nur ein Alptraum. Ich löse meinen Griff, drehe mich zur Seite und schließe meine Augen.
Es ist dunkel geworden. Über dem Himmel hat sich ein grauer Schleier gelegt.
Sonntag, 25. März 2012
Fleet Foxes - Mykonos
Ich weiß nicht wieso und weshalb aber die ersten zwei Minuten dieses Liedes haben einen solchen Fluss und Sogkraft, dass mein Fell trommelnd aus den Ohren springt, um sich dort mit den Musiknoten zu bedecken, bis sie allen Übels feststellen müssen, dass sie nach den 120 Sekunden von einem monströsen Wasserfall ins endlose Nichts geworfen werden.
Samstag, 24. März 2012
Diebstahl
Als ich heute unausgeschlafen aus meinen immer lebhafteren Träumen erwachte, spürte ich sofort, dass etwas nicht stimmt und schon nachdem mein Schlafsand aus den Augen gerieben wurde, wurde mir klar, dass ich ausgeraubt wurde. Alles war weg, nichts mehr von meinen ursprünglichen Habseligkeiten in dem Zimmer, es wurde geklaut und mit exakten Kopien ersetzt. Ich werde den Diebstahl bei der Polizei melden und hoffen, dass sie die Täter finden werden.
Hungry Ghosts - I Don't Think About You ...
Und nein, in der Bildbearbeitung liegt nicht meine Stärke... Zu dem Lied: Da ist bei mir etwas Hängen geblieben.
Freitag, 23. März 2012
Anleitung zum guten Leben
Auch wenn der Geschmack sicherlich einige Punkte als kitschig und unverständlich herauspicken wird, fand ich diese 'Anleitung' sehr ansprechend und nicht nur zu dem Punkt, dass sie mit hübschen Worten die Augen benetzt und mich für den Zeitraum des Lesens etwas ablenkt, sondern das sie es wirklich wert ist, umgesetzt zu werden.
Lass dich fallen, lerne Schlangen zu beobachten.
Pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemanden Gefährlichen zum Tee ein.
Mache kleine Zeichen, die "ja" sagen
und verteile sie überall in deinem Haus.
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen.
Schaukle so hoch du kannst mit einer Schaukel bei Mondlicht.
Pflege verschiedene Stimmungen.
Verweigere dich, 'verantwortlich zu sein' - tu es aus Liebe!
Mache eine Menge Nickerchen.
Gib Geld weiter. Mach es jetzt. Es wird folgen.
Glaube an Zauberei, lache eine Menge.
Bade im Mondschein.
Träume wilde, fantasievolle Träume.
Zeichne auf Wände.
Lies jeden Tag.
Stell dir vor, du wärst verzaubert.
Kichere mit Kindern, höre alten Leuten zu.
Öffne dich, tauche ein. Sei frei. Preise dich selbst.
Lass die Angst fallen, spiele mit allem.
Unterhalte das Kind in dir. Du bist unschuldig.
Baue eine Burg aus Decken. Werde nass. Umarme Bäume.
Schreibe Liebesbriefe
Joseph Beuys
Donnerstag, 22. März 2012
Manipulation
Apropos Bilder. Das unten stehende dürfte bekannt sein aber es verdeutlicht ungemein die Macht der Medien und das es immer zwei Geschichten bzw. Perspektiven zu einer Geschichte gibt.
Das erste Foto
Es ist Frühherbst 1826 und der noch kühle Wind streift durch die welk gewordenen Grashalme, während sich Sonnenstrahlen müde auf dem alten Gemäuer des Anwesens von Joseph Nicéphore Nièpce legen, der gerade aus dem Fenster seines Arbeitszimmers blickt und seinen Schnurrbart vor dezenter Freude zwirbelt, weil ihm gerade nach monatelangen Experimenten das erste Foto überhaupt gelungen ist. Später sollte er als der Erfinder der Fotografie in die Geschichtsbücher und Wikipediaseiten eingehen.
Nun mag der geneigte Leser lange nach einem aufregendem Detail oder einer interessanten Geschichte hinter diesem Foto suchen. Er wird leider nichts dergleichen finden. Denn ist es die Schlichtheit des Bildes die mir gefällt. Gerade weil es die Natur vieler Menschen ist, neue Errungenschaften pathetisch mit einem narzisstischen Klappser auf die angeschwollene Schulter phallisch zu feiern, empfinde ich diesen Meilenstein als angenehme Ausnahme und als Kunstwerk der Schlichtheit.
Mittwoch, 21. März 2012
Eigentlich
Ein vorgetragenes Werk von Fraziska Holzheimer bei dem Poetry Slam in Ulm. Es hat mir so sehr gefallen, dass ich es mit Worten schmücken musste.
Parov Stelar - Booty Swing
Da mir die anhängliche Melancholie momentan die heißen Küsse der Muse ermöglicht, suhle ich mich mit größtmöglichster Intensität in ihr. Wenn mir jedoch nach etwas Adrenalin in den Beinen ist und gerade kein muskelbepackter McFit-Dauerkartenbesitzer in der Nähe ist, der mehrsilbige Wörter in einer Beleidigung versteht, finde ich Ersatz in dieser Musik und zolle ihr Hommage mit diesen Worten. Hoch soll sie die Lautstärkepegel treiben!
Wem der tanzende Mensch nicht zu gefallen weiß und gedenkt dies hier öffentlich kundzutun, möge doch bitte seinen garstigen Kopf dahin stecken, wo die Schergen des Axel-Springer-Verlag immerzu ihre Redakteure und treuesten Leser finden.
Dienstag, 20. März 2012
Enno Bunger - Regen
Vereinzelte Klaviernoten tasten sich durch den Raum, lassen das Rascheln verstummen und füllen ihn schließlich ganz. Das Spiegelbild auf dem Klavier ist verzerrt, fast so als wäre dort vor langer Zeit ein Regentropfen niedergegangen, der nichts weiter als kleine Wellen hinterlassen hat, welche der Lack gefangen hält. Interessierte Augen lugen über dem Sofa durch den Schein der Stehlampe auf die Musiker. Einer von ihnen schaut betroffen. Sein Blick wirkt von der Leere befangen und es scheint, als wäre es ihm widerfahren, als würde er die Worte kennen, die er singt. Doch alles was davon übrig geblieben ist, sind graue Fragmente der Erinnerung, die wie die Staubkörner gerade im grellen Scheinwerferlicht aufgeworfen werden. Sie suchen seine Nähe und brechen seine vernarbte Wunden auf, drängen den Schmerz nach draußen, um sich mit der Dunkelheit im Raum zu versetzen und ihn schließlich darin aufzulösen. Der Herzschlag des Klaviers bebt auf dem Holz, ehe er gezähmt zur Ruhe kommt. Der letzte Ton wandert verkratzt über die Saite und hallt leise nach. Der Staub verliert seinen Halt und treibt ungehört zu Boden. Seine Augen fallen zu. Die Narben schließen sich und werden von einem tosenden Regenschauer bedeckt.
Es ist dieser Abend. Drei Musiker an einem Klavier, ihre Töne in den Ohren, schwarz-weiße Bilder vor Augen, das Tropfen des Regens in den Gedanken und die leichte Vorahnung eines Lächelns auf den Lippen.
Traumtag 1
Es war der erste Tag meines Klartraumprojektes, welches sich hoffentlich zu einer langfristigen Unternehmung entwickelt. Ich hatte nie ein Tagebuch, da ich meinen schändlich ausgebrochenen Wortschleim nie länger als den Zeitraum eines Wimpernschlages ertragen konnte, ohne mir mit geballter Faust das Gesicht mit purpurnen Akzenten zu verzieren, hielt ich es für ratsam davon abzusehen, eine Chronik über mein banales Leben anzulegen. Doch der Träume halber habe ich mich doch entschlossen nun eins zu führen. Die Gurus meinten, dass der erste Schritt zu den luziden Träumen ist, sich den ‚normalen‘ Träume bewusst zu werden und sie am nächsten Morgen zu notieren. Auf diesem Wege entwickelt sich ein Traumgedächtnis, welches das Fundament für die Erkundung des eigenen Gehirnbreis bilden wird.
Wie ein unterbelichteter Neonazi mit einer zu schmal geratenen Sichtweise und Männlichkeit, befolgte ich die Ratschläge und änderte meine abendlichen Gewohnheiten. Bin ich sonst mit blutunterlaufenen Augen und dem Gedankenstrom eines LSD-Abhängigen zu Bett gegangen, stellte ich diesmal jegliches tumorverursachendes Gerät aus, schlüpfte in der Stille der Dunkelheit in die Justin Bieber Bettwäsche, zähmte meinen Atem und ließ meine Gedanken um die bevorstehenden Träume treiben. Ich schloss meine Augen und schlief ein.
Ich erinnere mich, wie ich von weißer Unendlichkeit umgeben werde. Nur unweit entfernt sitzt eine Eule vollkommen schwerelos und mustert mich. Kurz darauf fällt ihr Blick auf einen Punkt hinter mir. Ihre Pupillen weiten sich und verängstigt legt sie ihr Gefieder an. Als ich mich umdrehe, zischt ein Puck unter mir und der Eule vorbei, um danach in den überdimensionalen Maschen eines Tores zu landen. Ich schaue auf und finde mich in einem riesigen Container wieder, die sich überall um mich herum befinden und von verschwommenem Müll überwuchert werden. Zwischen ihnen ist nichts weiter, als die klaffende Leere, welche mich abwärts zu ziehen scheint, je länger ich sie betrachte. Über mir baumeln große schubladenartige Kisten. Die beklemmende Ahnung einer herannahenden Gefahr überkommt mich. Ich renne los und springe von einem Container zum Nächsten, während diese Schubladen direkt hinter mir aufschlagen und zahllose Holzsplitter umherfliegen. Als ich den letzten rostigen Behälter erreicht habe und in einem Spalt Unterschlupf finde, fällt ein gigantisches Buch herab, doch anstatt mich zu erschlagen, werde ich mit einem Gefühl der Geborgenheit bedeckt. Noch während ich auf das zerberstete Holz vor mir schaue, öffnen sich meine Augen und ich wache auf.
Ich fühle mich trotz des eher kurzen Schlaf ausgeruht und auch das Verlangen meine Mitmenschen mit einem abgenutzten Radiergummi zu erdolchen, weil sie am Morgen auch nur eine Silbe in meine Richtung zu äußern wagten, ist vollkommen abgeklungen. Ich werde daher auch weiterhin vorbildlos meine Fortschritte hier aufmerksamkeitsdefizitär und unregelmäßig publizieren.
In dem Sinne, angenehmes Träumen!
Montag, 19. März 2012
Maß nehmen
Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle Anderen immer die alten Maßstäbe anlegen - in der Meinung, sie passen auch heute noch.
George Bernard Shaw
Sonntag, 18. März 2012
Streicht die Städte weiß!
Sie mögen darüber schmunzeln", so Chu in der britischen "Times", "aber Rosenfeld hat es ausgerechnet: Wenn Sie alle Gebäudedächer Weiß streichen, alle Straßen in Betontönen statt in Schwarz halten und zwar einheitlich, ergäbe das CO2-Emissionseinsparungen, die der Stilllegung sämtlicher Autos der Welt für rund elf Jahre entsprächen.
Ode an die Wissenschaft
Der Youtuber Melodysheep ist Herr des Projektes, welches sich der musikalischen Vertonung von einflussreichen Wissenschaftlern und Philosophen verschrieben hat. Auch sind hier die Musiknoten nicht voll und ganz nach meinem Geschmack, dennoch finde ich die Idee und Umsetzung grandios. Es lebe der Zweifel und dessen Erforschung. Ein Hoch auf die Wissenschaft!
Die virtuelle Krankheit
Leider befinden wir uns heutzutage in einer Epoche, in der wir nicht nur den Restmüll einer Unterhaltungsmaschinerie in Endlosschleife konsumieren, sondern es uns zudem noch ermöglicht wird, diesen eigenständig zu produzieren. Mein persönlicher Liebling ist das soziale Netzwerk des Herrn Zuckerbergs, in dem sich für mich keine Zuckerstückchen an geistreichen Gedanken anhäufen und stattdessen meine philanthropische Sichtweise mit gewaltigen Kratern übersäen. Ich möchte mich nun auch nicht mit einem erhobenen Zeigefinger hinstellen und herablassenden Worten über die Gemeinschaft echauffieren. Da ich ebenfalls dort angemeldet bin und mich ausgiebig in den Bildern von niedlichen Katzen, Hunden, rasierten Albinokönigspudeln oder Urlaubsfotos von Menschen suhle, deren Existenz mir weder vor noch nach einer ominösen Freundschaftsanfrage bekannt war.
Viel lieber möchte ich meine Worte auf jene Benutzer richten, die Statusmeldungen in diese virtuelle Welt setzen, in denen sie über ihren eigenen Gesundheitszustand beklagen. Nun, da ich in einem sozialen Netzwerk tätig bin, halte ich mich auch an die gemeinnützigen Regeln und kommentiere seinen Status mit Genesungswünschen. Doch bereue ich schon kurz darauf diese Entscheidung, da ich eine Lawine losgetreten habe, in der mich der erkrankte Freund nun mit stündlichen Updates darüber informiert, dass sich grünblauer Schleim mit seltsam schmeckenden Klümpchen aus der Nase gelöst hat, sich Richtung Rachen bewegt und nach einem ohrenbetäubenden Nieser jetzt auf der Tastatur befindet. Würde ich mir tatsächlich die Mühe machen und diese Symptome einem fachkundigen Arzt schildern, würde er mich umgehend auf die Intensivstation einweisen und das Krankenhaus mit einer landesweiten Quarantänezone umgeben. Ich frage mich sowieso, woher diese Zeitgenossen die Kraft nehmen, sich trotz einer todbringenden Krankheit vor den PC zu schleppen, obwohl ein Sauerstoffzelt sowie verschreibungspflichtige Medikamente die sinnvollere Alternative darstellen würden. Früher, in den guten alten Zeiten in denen natürlich alles besser und aufregender war, verbrachte ich meine Zeit während einer Erkrankung ganz altmodisch im Bett oder in dem Sessel der Großmutter und ließ mich von ihren selbstgebackenen Keksen und aromatisiertem Tee behandeln. Aber das ist wohl schon ein längst verloren gegangenes Relikt und musste der hippen Entwicklung dieser Zeit Platz machen, stets jede noch so kleine Veränderung des Normalzustands öffentlich zu dokumentieren. Zukünftig wird wohl kein Priester mehr die letzten Salbungen vornehmen, sondern ein IT-Experte stattdessen die letzten Statusnachrichten des Verstorbenen mit Hilfe eines iPads publizieren.
Ehrlich gesagt kann ich diesen Zeitgenossen so viel abgewinnen, wie einer abgemagerten US-amerikanischen Schönheitskönigin, die sich leicht bekleidet in meinem Bett räkelt, nämlich gar nichts. Falls ich mich im Falle eines Krankheitsbefalls diesem Verhalten anpassen und ganz ungeniert rührselige Worte veröffentlichen würde, fände wohl keiner aus meinem virtuellen Freundeskreis die Zeit, mich mit aufbauenden Phrasen zu bedauern. Sie wären wohl zu sehr damit beschäftigt, sich mit einer neuen Statusmeldung zu prostituieren.
Samstag, 17. März 2012
Freitag, 16. März 2012
Die Todesspirale
Das Video zeigt die Todesspirale von Ameisen, die entsteht, wenn alle ihrem Vordermann folgen. Das machen sie solange, bis die meisten vor Hunger und Erschöfpung elendig sterben. Die dort gefilmte Todesspirale blieb für ungefähr 2 Tage bestehen, ehe die stärksten unter ihnen den Weg zurück in den Wald schafften.
Der Zyniker in mir sieht in diesem Kontext eine frappierende Ähnlichkeit mit unserem evolutionären Gesellschaftssystem.
Video:
Donnerstag, 15. März 2012
Blockhead - The Music Scene
Und wenn der letzte Mensch seinen letzten Atem ausgespuckt hat, sind es wohl die Fernseher, die uns vermissen werden.
Menschen mit Epilepsie werden wohl beim Betrachten dieses Videos auch den letzten Atem ausspucken. Auch wenn es nicht ganz in die beengende Räumlichkeit meines Musikgeschmacks passt, hat es mir gefallen.
Die Animationen wurden von Anthony Francisco Schepperd gemacht.
Luzide Träume
Als ich mit lethargischer Miene durch die Spaßbilder einer Unterhaltungsseite streunte, fiel mir ein Bild besonders auf. Es behandelte das Thema der luziden Träume. Das sind Träume, in denen sich der Träumer im Klaren ist, dass er tatsächlich träumt. Es gibt verschiedene Techniken, die eine aktive Steuerung im Traum ermöglichen. Es soll wohl eines der faszinierendsten Erlebnisse sein, die ein Mensch jenseits der gesellschaft-lichen Konventionen, physikalischen Beschränkungen haben kann. Es hat in vielen Kulturkreisen über die Jahrhunderte einen Platz gefunden und dient beispielsweise im buddhistischen Traumyoga als Erfahrung der wahren Natur des Geistes.
Ich finde das Thema gerade unter der Hinsicht der eigenen Bewusstseinserweiterung äußerst interessant. Dabei ist es nicht nur die Vorstellung durch die Traumwelt zu fliegen, sondern auch mit dem eigenen Unterbewusstsein zu kommunizieren. Ich werde mich mit diesem Thema erst einmal intensiv beschäftigen, nachdem ich einige unschöne Erfahrungsberichte gelesen habe, in dem horrorfilmähnlichen Szenarien berichtet wird. Dem zum Trotz will ich es einmal ausprobieren und mir so die leidige Erfahrung ersparen, mir irgendwelche Drogen oder Pilze einzuverleiben, um mit der Zeit immer mehr abzustumpfen und mich in ihrer Abhängigkeit verheddere.
Hier ist der übersetzte Text der Anleitung zum luziden Träumen, in denen man entweder vollkommen frei umher schwimmen kann oder eben von überdimensionalen Spinnen als Hauptspeise zum Abendmahl vorgeladen wird.
Pläne
Gefunden auf: Tumbrl |
Ich kann mich noch gut an den Abend erinnern, als wir zusammen durch die Straßen der Stadt zogen und sie mit unserem Gelächter zu neuen Leben erweckten. Ohne Ziel streiften wir umher und war es auch vollkommen egal, wohin es uns schlug, wir waren frei, frei von all den Zwängen, die uns in der Enge des Tages bedrängten. Wir trugen das Versprechen einer großen Hoffnung im Herzen und war es auch nur für eine Nacht.
Wir teilten Nähe, Nähe, die weit über das Körperliche hinaus langte. Ich kann mich noch gut an den Abend erinnern, als wir nachts im Park saßen und im Schein der Straßenlaterne von unseren Plänen erzählten, wie ich Deinen Erinnerungen lauschte und wie wir Tränen über unsere sonderbaren Ideen lachten. Du wolltest Schauspielerin in einem der großen Theater werden, die Zuschauer mit der Poesie der Worte verzaubern, während ich die Welt sehen wollte, nicht nur im flimmernden Kasten des Wohnzimmers, sondern mit meinen eigenen Augen. Als der Morgen heran brach, gingen wir zurück in unsere getrennte Leben und nichts glich dem, wie es vorher war.
Ich sah Dich seitdem nicht wieder und erfuhr erst später, dass es Dich fort gezogen hatte. Dein Mann soll gut für Dich sorgen und euer Kind soll schon die ersten Schritte gewagt haben. Das unsichere Leben wäre nichts für dich, erzählte man mir und ich kann mich noch gut an den Abend erinnern, als ich nicht mehr aufhören konnte zu weinen. Ich war Dir nicht böse, wie hättest Du auch wissen können, dass ich danach nicht mehr den Mut finden würde, diese Stadt jemals zu verlassen.
Mittwoch, 14. März 2012
Die Jagd
Das Sonnenlicht dringt durch das Geäst der gewaltigen Bäume, um sich jedoch im Dickicht der Wildnis zu verlieren. Die Luft ist stickig und wird mit dem kreischenden Gebrüll der Tiere gefüllt, die man nicht zu erspähen vermag und sich doch hinter jedem Blattwerk zu verbergen scheinen. Schweißperlen rinnen über mein Gesicht und tropfen auf das grün überwucherte Erdreich, in dem ich regungslos verweile. Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier bin, doch fühlt es sich wie eine von Leiden geplagte Lebensspanne an. Es scheint mir, als wäre ich eins geworden mit diesem seltsamen Ort, der so viele Wunder bereithält und mich immer tiefer in seine Geheimnisse zieht. Jeden Tag ernähre mich von den Früchten des Waldes und dem Tau der Blüten. Mittlerweile kommt mir die Zivilisation wie etwas vor, von dem ich einmal geträumt habe und welches sich nun zu einer verschwommenen Erinnerung eines längst vergessenen Traumes verwandelt.
Dennoch bleibe ich hier und schärfe meine Sinne mit der flüchtig gewordenen Hoffnung, um schließlich doch jenen Augenblick erleben zu dürfen, der meine Geduld endlich belohnt. Als das undurchdringliche Dickicht eine Herde wundersamer Geschöpfe hervorbringt und mit ihnen den Grund, warum es mich hier her verschlagen hat, überkommt mich ein Schauer des Glücks. Unwissend von meiner Gegenwart tummeln sich direkt vor meinen Augen und ich kann meine Freude kaum greifen. Diese magisch anmutenden Wesen voller Eleganz und Schönheit. Jedes von ihnen ist einzigartig. Doch muss ich die Aufregung meines Herzschlages ersticken. Diese Gelegenheit darf nicht ungenutzt an mir vorbeiziehen. Langsam erhebe ich mich und lege meinen angestrengten Blick auf sie. Ich zücke den Bogen. Vorsichtig lege ich den Pfeil an, atme tief ein und spanne die Sehne. Der Pfeil richtet sich auf das Ziel. Schweiß perlt von meiner Augenbraue zu Boden und lässt den Wald abrupt verstummen. Das Geschöpf hebt seinen Kopf und entdeckt mich. Ich atme aus. Meine Finger lösen sich von der Bogensehne, befreien den Pfeil aus seiner Starre und entsenden ihn zischend auf seine Bestimmung. Ohrenbetäubendes Durcheinander durchzieht den Wald, als die Spitze sich durch das Fleisch bohrt. Die Herde entflüchtet in das Dickicht und erst kurze Zeit später erkenne ich, dass das Ziel verfehlt wurde. Statt dem magischen Wesen erlegte ich ein garstig aussehendes Untier. Noch ehe ich mich ihm nähern kann, macht sich ein übler Gestank bemerkbar. Ich bin mir nicht sicher, ob sein Ableben dafür verantwortlich ist oder er ihn schon zuvor umgab. Vor überschäumender Wut zerbreche ich den Bogen und werfe ihn ins Gebüsch.
Dennoch bleibe ich hier und schärfe meine Sinne mit der flüchtig gewordenen Hoffnung, um schließlich doch jenen Augenblick erleben zu dürfen, der meine Geduld endlich belohnt. Als das undurchdringliche Dickicht eine Herde wundersamer Geschöpfe hervorbringt und mit ihnen den Grund, warum es mich hier her verschlagen hat, überkommt mich ein Schauer des Glücks. Unwissend von meiner Gegenwart tummeln sich direkt vor meinen Augen und ich kann meine Freude kaum greifen. Diese magisch anmutenden Wesen voller Eleganz und Schönheit. Jedes von ihnen ist einzigartig. Doch muss ich die Aufregung meines Herzschlages ersticken. Diese Gelegenheit darf nicht ungenutzt an mir vorbeiziehen. Langsam erhebe ich mich und lege meinen angestrengten Blick auf sie. Ich zücke den Bogen. Vorsichtig lege ich den Pfeil an, atme tief ein und spanne die Sehne. Der Pfeil richtet sich auf das Ziel. Schweiß perlt von meiner Augenbraue zu Boden und lässt den Wald abrupt verstummen. Das Geschöpf hebt seinen Kopf und entdeckt mich. Ich atme aus. Meine Finger lösen sich von der Bogensehne, befreien den Pfeil aus seiner Starre und entsenden ihn zischend auf seine Bestimmung. Ohrenbetäubendes Durcheinander durchzieht den Wald, als die Spitze sich durch das Fleisch bohrt. Die Herde entflüchtet in das Dickicht und erst kurze Zeit später erkenne ich, dass das Ziel verfehlt wurde. Statt dem magischen Wesen erlegte ich ein garstig aussehendes Untier. Noch ehe ich mich ihm nähern kann, macht sich ein übler Gestank bemerkbar. Ich bin mir nicht sicher, ob sein Ableben dafür verantwortlich ist oder er ihn schon zuvor umgab. Vor überschäumender Wut zerbreche ich den Bogen und werfe ihn ins Gebüsch.
Er bricht den Stift entzwei, zerknüllt das Papier und wirft es zu den anderen zerknitterten Worten neben dem überwucherten Mülleimer. Das Sonnenlicht dringt schwach durch das Rouleau in sein Zimmer und verliert sich doch in dem Meer der aufgebrauchten Tiefkühlkostbehälter. Die Luft ist stickig und wird mit der lauten Musik des Radios gefüllt. Er wischt sich die Schweißperlen aus dem Gesicht und kratzt sich an dem mehrwöchigen Dreitagebart. Regungslos starrt er auf das leere Blatt Papier vor ihm, ehe seine Augenbrauen sich aufgeregt erheben und er einen Stift zückt. Als er kurze Zeit später seine Sätze überprüft, verzieht er eine angeekelte Grimasse. Seine Faust kracht auf den Tisch und ein mit Wut elektrisierter Urschrei erschüttert das Zimmer. Er zerknüllt das Papier und wirft es gegen die Wand. Es ist Tag 19 seiner Schreibblockade und es ist ihm bisher noch nicht gelungen, seine Gedanken mit vernünftig klingenden Worten einzufangen.
Dienstag, 13. März 2012
Ach lass mich doch in Ruhe
Etwas scharf formuliert aber dennoch kann ich der Aussage so einiges abgewinnen.
Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist. Wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit; denn nur wenn man allein ist, ist man frei.
Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist. Wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit; denn nur wenn man allein ist, ist man frei.
Arthur Schopenhauer
Montag, 12. März 2012
Koko und All Ball
Mir fehlen die Worte aber nicht die Gänsehaut, als ich das Video gesehen hatte. Nicht etwa, weil ich in arroganter Großspurigkeit vollkommen entsetzt feststellen musste, dass diese komischen Wesen, welche sonst geröstet und paniert auf meinem gedeckten Tisch landen, doch Gefühle haben, sondern weil mich diese noch so banale Szene doch berührt hat.
Diamanten
Aus den Tiefen des Drecks hievte ich gerade dieses funkelnde Textwerk, welches uns intellektuellen Zeitgenossen selbstredend aus der mächtigen Großhirnrinde spricht und auch jenen gefallen darf, die ihn zwar nicht verstehen aber aus Verdacht 'interessant' finden, um den Eindruck der Tiefgründigkeit zu erhalten.
Je intelligenter, durchdachter und komplexer etwas ist,
desto weniger Menschen haben Zugang zu diesen Dingen.
Darum ist es schon richtig, dass die Diamanten im Untergrund
vergraben liegen und Dreck die Oberfläche bedeckt.
Unbekannt
Eine Herzensangelegenheit
Mein Herz gehört nicht zu jenen kitschig gewordenen Metaphern, die sich in billiger Montur unter dem Schein der Straßenlaterne lehnen und jedem noch so schönem Ding hinterherpfeifen. Vielmehr ist es sehr wählerisch und verschrieb sich bei meinem halbjährigen Aufenthalt in Hannover voll und ganz dem Stadtteil Linden, besonders der zeitlosen Limmerstraße. Nachfolgend stehen ein paar Bilder Schmiere, die vielleicht erklären könnten, warum ich immer noch ganz vernarrt in diese Gegend bin.
Selbst der imaginäre Mann im Himmel öffnet seine bis zur Apokalypse geleasten Pforten, um sich an der Schönheit der Stadt zu laben. Gefunden bei: Jérome Gerull |
Nur der schlaflose Nebel der Schornsteine legt sich über das müde gewordenen Haupt von Linden. Gefunden bei: Andree Borchers |
Nicht nur im Sommer eine Oase für rastlos gewordene Blicke. Gefunden bei: Chris Wagener |
Die Bahn treibt ihren Weg durch die noch verschnupfte Stadt eines heranblühenden Tages. Gefunden bei: DAENEiLO KNiPSERiE |
Barfuß in Linden. Gefunden bei: Andrea Roth |
Die Limmerstraße im Schein des städtischen Herzschlages. Gefunden bei: Asbjørn Mathiesen |
Grün ist die Farbe, welche durch die aufgeregten Schneeflocken dringt und dem herumirrenden Beobachter Wärme ins Herz treibt. Gefunden bei: Mir |
Sonntag, 11. März 2012
Carly Comando - Everyday
Zeit die aufgestachelten Zeitgenossen unter uns mit einschläfernder Klaviermusik zu betäuben und ihnen mit Hilfe von diversen Hypnosetechniken einzureden, dass die gehörte Musik grandios ist, obwohl es überhaupt nicht zur ihrem Musikgenre gehört.
Samstag, 10. März 2012
Der Eindringling
Es geschah mitten in der Nacht, gerade als ich mich nach einem anstrengenden Tag in die Zuflucht meines Hauses begab. Ein dumpfes Geräusch von nebenan lässt mich erstarren, ehe das Licht die Küche mit Klarheit füllt und ich ihn sehe. Den Eindringling. Nur wenige Meter vor mir kauert er in der Ecke und durchdringt mich mit seinen dunklen Augen. Es ist eine abscheuliche Kreatur mit langen haarigen Gliedern, die von seinem großen und entstellten Körper zu Boden ragen. Als sich das gallige Wesen mir zuwendet und sich mir mit seinem bedrohlichen Schlund nähert, verhindert meine Angst es, mich vom Fleck zu rühren. Erst als das Zimmer von einem grauenvollen Schrei durchzogen wird, stürme los. Noch bevor ich die Tür erreiche, spüre ich wie die Klauen der Kreatur sich in mir verankern und mich zu Boden reißen. Stille umgibt mich und legt ihren schwarzen Schleier um meine Augen.
Als ich wieder zu mir komme, befinde ich mich in einem Gefängnis aus Glas und sehe, wie der Eindringling mich in die Kälte der Nacht verschleppt. Die Konturen meines zu Hauses verschwimmen und ich vermag sie schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu sehen. Das Glas zerspringt, als mich das Geschöpf zu Boden wirft und kurz darauf hastig verschwindet. Ich bin frei und blicke umher. Alles wirkt so fremd auf mich. Ich bin verloren ich weiß nicht, wie ich jemals den Weg zurück finden werde. Ich sehne mich nach der Geborgenheit meines Heims, welches mir kaltblütig entrissen wurde. Ich hasse Menschen.
Als ich wieder zu mir komme, befinde ich mich in einem Gefängnis aus Glas und sehe, wie der Eindringling mich in die Kälte der Nacht verschleppt. Die Konturen meines zu Hauses verschwimmen und ich vermag sie schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu sehen. Das Glas zerspringt, als mich das Geschöpf zu Boden wirft und kurz darauf hastig verschwindet. Ich bin frei und blicke umher. Alles wirkt so fremd auf mich. Ich bin verloren ich weiß nicht, wie ich jemals den Weg zurück finden werde. Ich sehne mich nach der Geborgenheit meines Heims, welches mir kaltblütig entrissen wurde. Ich hasse Menschen.
Am Ende zählen eben doch die kleinen Dinge
Er wusste nicht was oder vielmehr ob es morgen etwas zu Essen geben würde, doch war es genau dieser Augenblick der das vergessen ließ, als sein Sohn diese unversehrte Sonnenbrille in den Trümmern fand und diese ihm wie maßgeschneidert auf der Nase lag. |
Als sich das Mädchen schüchtern näherte, war es nicht sein Finger am Abzug, sondern sein Lächeln, welches sie letztendlich überzeugte sich zu ihm zu gesellen. Er erzählte ihr, dass er eine Tochter in ihrem Alter zu Hause hat und diese verrückt nach Hundewelpen ist. Sie musste kichern, denn war sie ebenso in die Welpen von der Nachbarin vernarrt. |
Als der Tsunamie nicht nur in ihrer Stadt eine Spur der Vergänglichkeit hinterlassen hatte, sehnten sich diese Männer nach einem Stück Normalität und wenn dies nur ein warmes Bad inmitten der Trümmer mit dem besten Freund war. |
Er hatte den 14 tägigen Urlaub in dem exotischen Land gebucht, um aus der ganzen Hektik und Monotonie der Routine entfliehen zu können, die drohten ihn zu zermürben. Als er das Kind in den Lumpen sieht, ist er schockiert und zugleich beschämt. Doch wendet er seinen Blick nicht ab. Weil er kein Portemonnaie mit sich hat, will er ihm wenigstens das einzig Nützliche geben, was er gerade bei sich trägt. |
Um ihn herum durchnässte Kartons und Säcke, die von Dreck und Zerfall durchzogen sind, doch alles was ihn im Moment interessiert, sind die faszinierenden Farben des Kaleidoskopes. |
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