Donnerstag, 15. März 2012

Pläne

Gefunden auf: Tumbrl

Ich kann mich noch gut an den Abend erinnern, als wir zusammen durch die Straßen der Stadt zogen und sie mit unserem Gelächter zu neuen Leben erweckten. Ohne Ziel streiften wir umher und war es auch vollkommen egal, wohin es uns schlug, wir waren frei, frei von all den Zwängen, die uns in der Enge des Tages bedrängten. Wir trugen das Versprechen einer großen Hoffnung im Herzen und war es auch nur für eine Nacht.

Wir teilten Nähe, Nähe, die weit über das Körperliche hinaus langte. Ich kann mich noch gut an den Abend erinnern, als wir nachts im Park saßen und im Schein der Straßenlaterne von unseren Plänen erzählten, wie ich Deinen Erinnerungen lauschte und wie wir Tränen über unsere sonderbaren Ideen lachten. Du wolltest Schauspielerin in einem der großen Theater werden, die Zuschauer mit der Poesie der Worte verzaubern, während ich die Welt sehen wollte, nicht nur im flimmernden Kasten des Wohnzimmers, sondern mit meinen eigenen Augen. Als der Morgen heran brach, gingen wir zurück in unsere getrennte Leben und nichts glich dem, wie es vorher war.

Ich sah Dich seitdem nicht wieder und erfuhr erst später, dass es Dich fort gezogen hatte. Dein Mann soll gut für Dich sorgen und euer Kind soll schon die ersten Schritte gewagt haben. Das unsichere Leben wäre nichts für dich, erzählte man mir und ich kann mich noch gut an den Abend erinnern, als ich nicht  mehr aufhören konnte zu weinen. Ich war Dir nicht böse, wie hättest Du auch wissen können, dass ich danach nicht mehr den Mut finden würde, diese Stadt jemals zu verlassen.

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