Ich habe seit einiger Zeit angefangen mir alte Konsolen wie den Gameboy oder NES zu kaufen. Doch möchte ich mitnichten dem Trend schafsköpfig folgen, sich Retro Spielzeug ins Designerheim zu stellen. Vielmehr sehe ich in all der staubüberzogenen Technologie schlichtweg ein Stück Erinnerung aus meiner Kindheit, die ich einfangen und konservieren möchte.
Ich weiß noch, als ich das erste Mal einen Gameboy in der Hand hielt und das schwarz-weiße NINTENDO Zeichen langsam zur Bildschirmmitte schwebte und mit einem kurzen euphorischen Ton das Spiel eröffnete. Damals saß ich aufgeregt mit dem Gameboy am Tisch, steuerte Batman durch die graue Pixelnacht und vergaß alles um mich herum, ehe er mir von der erzieherischen Obrigkeit aus der Hand genommen wurde. Meine Verwandtschaft war zu Besuch und galt es zur damaligen Zeit noch als unhöflich sich mit solchen Spielereien vom sozialen Geschehen auszugrenzen, musste ich mich meinen Pflichten widmen. Das war im Übrigen das letzte Mal, dass ich diese graue Pixelkiste in der Hand hielt.
Für mich waren diese Minuten gefüllt mit Wunder und Glück. So kurz dieser Moment auch gewesen sein mag, so nachhaltig hat er mich geprägt. Denn ich habe Angst. Ich habe Angst, dass man mir diese Erinnerung, diese Unschuld unwiederbringlich stiehlt, sie zwischen der immer wiederkehrenden Stressroutine vergilben und letztendlich vollends verwirken. So webe ich in meinem zu Hause Spinnweben aus Vergangenheit und weiß, dass ich mich in ihnen verfangen werde. Ich bleibe zurück und beraube mich selber neuer erinnerungswürdiger Momente. Doch geben mir diese Gegenstände Sicherheit, die ich im Jetzt nicht finde und im Später nicht erwarte. Durch das Sammeln mache ich die Geborgenheit greifbar und wenn es wie damals auch nur kurz sein mag, finde ich ihn ihr Glück.
Schön, dass Du wieder da bist!
AntwortenLöschen