Freitag, 9. März 2012

Die Geschichte des Eiffelturms

Eine kontextlos anmutende Bilderreise zurück in das Jahr 1887, in dem anlässlich zum 100 jährigen Jubiläums der französischen Revolution die ersten Bauarbeiten zum Eiffelturm beginnen. Nun prangert zwar nicht der 28. Januar über dem geschmacklos kitschigen Tageskalenderspruch und bin ich auch kein Franzose,
(wofür ich jeweils beide Elternteile mit der gleichen Intensität an abgrundtiefen Hass überschütte und mich so mit jedem verwelkten Tag immer mehr von ihnen emotional distanziere, was dazu führt, dass sich der unreflektierten Gefühlen wegen eine nicht minder ausgeprägte psychische Anomalie entwickelt, welche so einzigartig in ihrer Ausprägung ist, dass sie nach mir benannt wird und ich in den aufmerksamkeitsstrebenden Sog der abendlichen Berichterstattung gezogen werde und mir die Vorzüge eines dekadenten Promistatus zuteil werden lassen, welcher mich in die Einsamkeit treibt und mich verwahrlosen lässt, bis an jenen schicksalhaften Abend, als ich unter dem 28. Januar meines Tageskalender den Spruch 'Lebe Dein Tag, als wäre es Dein Letzter.' erspähe und als ich in diesem Augenblick die Bedeutung der Worte endlich verstehe und erkenne, dass das Leben von uns falsch definiert wurde und die Welt mit einem tiefgründigen Buch aufklären will, endet ein enttäuschter Fan wegen meiner fehlenden Präsenz in den hiesigen Nachtclubs mit einem ungewaschenen Teelöffel abrupt mein Leben. War ich nicht im Begriff etwas Nostalgisches zu veröffentlichen und diese Klammer nur mit einer mittelmäßigen Pointe zu füllen und sie nicht zu der ausgeleierten Größe eine Elefantenvagina anschwellen zu lassen, die gerade die anstrengende Odyssee einer Zwillingsgeburt hinter sich gebracht hat? Wurde mein Hang zur ausschweifenden Nichtigkeit nicht schon indirekt moniert? Nun gut, wo war ich stehen geblieben...)
der nach der anfänglichen Abneigung nun vollkommen Stolz auf den riesigen Stahlkoloss ist, dennoch sagten mir die Bilder zu, welche ich noch mit wichtigen geschichtlichen Fakten untermalt habe.

Viel Spass!


1887:

Gustave Eiffel hat großmütig die Namen von 72 Wissenschaftlern auf dem Turm verewigt, mehr oder weniger. Denn wurden sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einigen frevelhaften Kleingeistern übermalt und erst während der Renovierungsarbeiten 1986 wieder freigelegt worden.Die Namen sind in der breiten Verzierung unterhalb der ersten Etage zu sehen.

1912:

Am 4. Februar testet der Östereicher Franz Reichfeld seine Erfindung, einen Fallschirmanzug, mit einem Sprung von der ersten Plattform des Turmes. Er gibt daraufhin sämtliche weitere Entwicklungen auf, als der Versuch misslingt und er tot auf den Boden aufschlägt. Er starb vor Angst, noch bevor er die Erde neben dem Eiffelturm berührte. 

1925:

Der Betrüger Victor Lustig verkauft den Eiffelturm an einen Schrotthändler. Er erklärt ihm, dass der Turm abgerissen werden soll und weist sich mit gefälschten Papieren aus. Nachdem der Händler gezahlt hat, setzt sich der werte Herr Lustig mit dem Geld ab. Aus Scham verzichtet der geprellte Schrotthändler auf eine Anzeige. Darüber empört kehrt Lustig nach Paris zurück und wiederholt den Coup. Diesmal fliegt die Sache auf und wird an die Behörden übergeben. Herr Lustig muss die Flucht antreten.

1959:

Im Juni wird mit dem 10 jährigen Julien Bertin aus Quincampoix in der Normandie der 35 Millionste Besucher des Eiffelturms begrüßt. Er gewinnt ein Auto. Weder sein Vater noch Mutter sind im Besitz eines Führerscheins.

1984:

 Am 31. März 1984 flog eine Beechcraft Bonanza durch die Bögen des Eiffelturms. Die französischen Behörden erdreisteten sich, dieses Ereignis aus unbekannten Gründen zu zensieren und daher gibt es nur wenige Informationen über diesen Flug.

2008:

Nach der Zeremonie hieß sie Erika La Tour Eiffe. Eine 37 Jahre alte Frau aus San Francisco heiratete den Eifelturm. Die ehemalige Soldatin sei eine von weltweit rund 40 Objekt-Fetischisten. Auf dem Rückweg von Paris, wo sie ihren ersten Hochzeitstag feierte, habe die Frau noch die Berliner Mauer besucht.
"Ich verstehe einfach nicht, wie Menschen etwas zur Welt bringen können wie ein Kind - oder ein Objekt - und es dann nicht lieben."

2010:

Mit einem waghalsigen Sprung vom Eiffelturm hat Taig Krish einen Weltrekord im Inliner-Sprung aufgestellt. Der 34-jährige Extremsportler stürzte sich vom ersten Stock des Eiffelturms in die Tiefe auf eine Half-Pipe. Dabei beschleunigte er auf 60 km/h, bis er mit seinen Rollen auf der Holzrampe aufkam. Alleine bei der Vorstellung wäre es mir wohl wie 
Franz Reichfeld einige Jahre zuvor ergangen. 

2011:

Ein lautes Rasseln in meinem Ohr, riesige Eiffeltürme vor meinen Augen. "Only one Euro, only one Euro!" Ich will aber gar keine Turmminiatur, auch keine Rose und keine Plastikglitzerkugeln. Ich liege im Parc de Parc du Champ de Mars, direkt neben dem echten Eiffelturm und werde von einer unglaublichen Anzahl Verkaufstüchtiger umworben. Plötzlich Hektik, panische Blicke, mindestens hundert Eiffelturmverkäufer rennen durch den Park, springen über die Parkbänke und sind keine halbe Minute später verschwunden. Wenig später Polizisten, mit Schusswaffen und Schlagstöcken ausgestattet, die sich aber nicht so sicher sind, ob und wohin sie jetzt rennen sollen. Sie vertummeln sich wieder. Einen Augenblick später wird mir schon wieder der nächste Mini-Eiffelturm angeboten.¹

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