Der laue Sommerwind wandert mit verspielten Fingerspitzen über jene sonnengetränkte Felder, die sich bis zum Horizont spannen. Die Luft ist gefüllt mit dem Gesang der Vögel und Grasbewohner. Ein idyllischer Pfad durchstreift die Landschaft und begegnet auf seinem Weg einer korpulenten Eiche, deren saftiges Blattwerk geborgene Schatten wirft. Dort liegen wir und betrachten wie eine Herde von Wolken über den blauen Himmel entlang treibt, während unsere Füße in das Meer der Grashalme taucht. Jenseits der Hektik ruhen wir vertraut nebeneinander und genießen die Stille der Worte. Für einen Augenschlag überkommt uns die Leichtigkeit des Seins und das Gefühl, wie einfach und klar das Leben doch ist, fernab der zahllosen Nichtigkeiten. So verweilen wir an diesen wundersamen Ort der kleinen Schätze, bis die Nacht dem Tag seiner Lichtstrahlen beraubt.
Sommernachtstraum |
Der Morgen vertreibt die Nacht mit den ersten Sonnenstrahlen, die sich unbekümmert durch das Fenster drängen und die Dunkelheit aus dem Zimmer verwischen. Auf dem Bettlaken schlummern ein Paar zerknitterte Fußsohlen. Eine Dame liegt neben mir und betrachtet mich beim Schlafen. Einige Augenblicke vergehen, bis sie mit einem Lächeln zu mir unter die Decke schlüpft und mich mit nackter Vertrautheit bedeckt. Ihre Nasenspitze tanzt über meine Sommersprossen, während ihre Haare in mein Gesicht fallen und ihr warmer Atem meine Haut zu einer Gänsehaut verführt. Mit ihrer Zunge benetzt sie ihre trockenen Lippen und verziert meine Augenlider und schließlich mein Ohr mit sanften Küssen. Ihre Hand streicht über meine Stirn, während sie mir ins Ohr haucht und mich aus dem Traum führt. Meine Augen öffnen sich und sie ist fort.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Nur zu, tu Dir keinen Zwang an!