Sonntag, 23. Januar 2011

Unfähig

Seit sehr langer Zeit versuche ich eine kleine Szene aus einem cineastischen Werk in Wort zu fassen. Die Szene scheint bedeutungslos und mag für viele Augen unauffällig sein. Doch erfreut sie mich jedes Mal aufs Neue, da soviel Ruhe und auch Geborgenheit in ihr steckt. Vielleicht kann ich sie deshalb nicht würdevoll mit Buchstaben und Worten bekleiden.

Ein Mann besichtigt ein Haus, welches zum Verkauf freigegeben wurde. Bedächtig lässt er seinen strengen Blick musternd durch die Zimmer streifen. Die Holzdielen biegen sich knarzend seinem Schritt. Sonnenlicht dringt ungehindert durch die großen Fenster, von dessen Fensterrahmen hier und da die Farbe ab perlt. Es ist ein altes Haus, das die besten Tage gewiss schon hinter sich hat. Mit jedem Schritt formt der aufkeimende Zweifel die Gesichtszüge des Mannes.  Ein wiederkehrendes Geräusch füllt leise die Küche mit Leben. Dem greisen Wasserhahn entweicht Tropfen um Tropfen ins mitgenommene Spülbecken. Mit seinen Fingerspitzen streift er über den Türrahmen und blickt zurück in die Küche, bevor ins Nebenzimmer blickt. Er sieht wie die Sonne…


Ein Lächeln ziert sein faltiges Gesicht, denn in diesem Moment ist er sich sicher, dass er dieses Haus kaufen wird.

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