Donnerstag, 3. Mai 2012

Korsar

Gefunden bei und übersetzt von Zenpencils

Der amerikanische Journalist Hunter S. Thompson ist bekannt für ungewöhnlich gründliche Recherche. So verbrachte er ein ganzes Jahr mit den Hell's Angels für einen authentischen Bericht über die Rocker. Seine Honorarforderungen: zwölf Dollar pro Wort. Aus Ulk schickten ihm Studenten einmal zwölf Dollar. Er solle ihnen dafür sein bestes Wort zukommen lassen. Es kam postwendend: "Danke!"

4 Kommentare:

  1. Die Bilderfolge ist sehr romantisch naiv in Bezug auf den eigentlichen Text. Und der Text von Thomspson... kann man überhaupt sagen, der Eine ist glücklich und der Andere ist glücklicher? Gibt es von Glücklichsein eine Steigerungsform? Wenn beide angesprochenen Lebensweisen jeweils glücklich machen, ist doch alles gut. Unsinnige, philosophische Schwanzvergleiche.

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  2. Das ist alles eine Frage der Perspektive. Das Zitat ist zumal noch eine Frage, also keine polemische Aussage, die nur darauf aus ist, die Ideologie des Autors zu unterstreichen. Dass der Autor, sowie auch ich, dabei herausstellt, dass er es als erstrebenswerter ansieht, sich dem Wandel und den Herausforderungen des Lebens zu stellen, sehe ich als legitim. Auch hier finde ich, sollte man die Aussage nicht zu engstirnig sehen, da es verschiedene Facetten in dem Begriff 'Glück' selber gibt. Jemand der sein Leben lang einer Arbeit nachgeht, die der Sicherheit per se dient und in seiner Wohnung mehr oder minder abgeschieden von der Welt und ihren Sorgen lebt, mag sich selber als glücklich bezeichnen. Doch was ist, wenn er niemals seinen Wünschen nachgegangen ist und sie der Sicherheit wegen aufgegeben hat. Er wird wahrscheinlich nicht versagen und die Schmerzen einer Niederlage nie kennen aber auch nicht den Kampf und die Belohnung der Weiterentwicklung des eigenen Geistes.

    Das sagt das Zitat für mich aus, wenn jemand die Wahl zwischen Sicherheit und Risiko hat, wird der, der sich für das Risiko entscheidet und besteht, 'glücklicher' als der sein, der einfach die Sicherheit wählt. Denn hat dieser sich zweifelsfrei entwickelt, weiß wie es sich anfühlt einem Hai in die Visage zu schlagen, das Leben für das eigene Ziel zu riskieren, jede Faser des Körpers zu spüren, nach einem Ziel zu streben und dabei auch Verluste hinzunehmen. Das ist für mich Leben. Dabei ist es vollkommen irrelevant, ob man dabei als Sieger hervorgeht, denn war man da und hat sich dem gestellt, was kam.

    Wenn jemand gescheitert ist und nach einer Niederlage gebrochen die Sicherheit eines Strandes aufsucht, weil er genug hat, dann ist das für mich nachvollziehbar, doch sind für mich die Momente des Glücks intensiver, wenn man die Augenblicke des Leidens kennt. Daher teile ich das Zitat und was die visuelle Umsetzung angeht, sollte deutlich sein, dass es ein Comic ist und damit übertriebene romantisch naive Darstellungen angemessen sind. Nicht jedermanns Geschmack aber mir hat es zugesagt. Keine Schwanzvergleiche, nur Ansichten und Meinungen.

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  3. Gut, von mir aus eine Frage der Perspektive. Mir ist es halt zu einseitig glorifiziert (gut, darum geht es dir wohl auch).

    Der Comic hat im übrigen einen Fehler, der nicht Bestandteil des Originaltextes ist: Nämlich die einseitige Sehnsucht des Geborgenen nach dem risikoreicherem Leben.

    Imho ist es im realen Leben eher ein Ying und Yang: Der Geborgene sehnt sich nach einen rastlosen Leben und der rastlose Wanderer nach Geborgenheit.


    Ach was solls, kann es halt nicht erklären.

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  4. Meinst Du mit der Yin-Yang Aussage etwa, dass die Meisten das wollen, was sie momentan nicht haben? Es ist in der Tat schwierig in Pauschalaussagen eine "gültige" Aussage zu treffen, ohne dabei die Fasern zwischen den Extremen zu verbiegen. Für mich ist die Ansicht, dass der Geborgene sich nach Rastlosigkeit und der Rastlose nach Geborgenheit auch stark situationsabhängig. Denn gibt es für mich auch Menschen, die in dem Abenteuer ihre Berufung sehen oder in der Sicherheit einen Grundstein erkennen. Da es zu müßig wäre, auf jede Gegebenheit einzugehen, vielleicht nur kurz meine jetzige Ansicht: Ich finde es besser, zu versuchen und zu scheitern, als es überhaupt nicht zu probieren.

    Das zog ich aus dem Zitat und Comic. Für mich traut sich der Mann am Strand einfach nicht sich ins Abenteuer zu stürzen.

    Perspektivenwechsel:

    Der Mann am Strand hat eine Hütte aus Bambus und Palmenblättern gebaut, lebt im Einklang mit der Insel und ihren Einwohnern, ohne dabei Skelette niederzuprügeln, die eigentlich nur das Recht ihrer Totenruhe einfordern wollten. Er schlägt keinen unbedarften Haien den Tod in die Visage, welche eigentlich nur dem Hunger Tribut zollten und auf Nahrungssuche waren. Der Einsiedler stiehlt nicht den zusammengesparten Schatz eines in die Jahre gekommenen Piratenkapitäns, mit dem er eigentlich seine stets loyale Mannschaft auszahlen, sowie Frau und Kinder für die restlichen Tage ernähren wollte. Er behält beide Augen, dank seiner täglichen Ration an selbstangebauten Karotten, stirbt später nicht an Lungenkrebs wegen dem ungefilterten Genuss von Zigaretten, wenn ihn zuvor nicht eine exotische Geschlechtskrankheit einer der leichten Damen niedergestreckt hat. Der Einsiedler lebt in Harmonie mit sich und der Umwelt und könnte sich nichts schöneres vorstellen, als die stillen Facetten des Lebens zu genießen. Alles was ihm Sorge bereitet, ist der streitsüchtige Tunichtgut auf seinem Kutter, welcher gerade auf seine Insel zusteuert und damit die ganze Eintracht bedroht.

    Für mich ein tolles Szenario, weil nicht Angst ihn auf der Insel hielt, sondern Leidenschaft. Leidenschaft, die auch in leisen und unscheinbaren Farben vorkommen kann, ohne dabei an Intensität zu verlieren.

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