Sonntag, 15. April 2012

Die Titanic und die Umweltzerstörung

Sie war einst eine der größten Errungenschaften der Menschheit und galt als unsinkbar, ehe sie von der Natur als sinkbarer Mythos in die Tiefen des Ozeans gewiesen wurde, ein Kampf den, wie sich nun herausstellt, letztendlich doch der Mensch gewonnen hat.


9 Kommentare:

  1. Springst du nun also auch auf den Titaniczug auf? Man liest, sieht und hört davon ja zur Zeit noch nicht genug...

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  2. Ach Du meinst die 3D-Neuauflage des James Cameron Kitschepos, welches sich nicht nur in Überlänge an den Tod von etlichen tausenden Menschen ergötzt, sondern zudem noch mit einem Ende daherkommt, dass einem reflexartig eine ungewaschene Socke in den eigenen Mund stopfen lässt, weil das klatschende Geräusch die Nachbarn stören würde, wenn man sich unablässig mit dem Handrücken ins Gesicht schlagen würde.
    Warum hat sie den Edelstein ins Wasser geworfen? Ich weiß es nicht. Der Wissenschaftler war nett zu ihr gewesen, war höflich und respektvoll, doch sie ließ den Klunker einfach ins Meer fallen, einfach so, als ob der genannte Wissenschaftler dadurch nicht von seinem Geldgeber wegen der erfolglosen Odyssee fallen gelassen wird und er sein arbeitsloses Leben als Alkoholiker in den düsteren Gassen einer heruntergekommenen Kleinstadt verleben wird, bis er vor Einsamkeit und Depressionen geplagt an einem Morgen im Winter sein Ende finden würde. Zudem die alte Frau eh nicht mehr lange genug gelebt hätte, um die öffentliche Verunstaltung ihres persönlichen Andenkens mitzuerleben. Also jenen Edelstein, der sie stetig daran erinnerte, dass in der Tat Platz für zwei Personen auf dem Treibholz gewesen war aber das Leben von einem Menschen zu ruinieren war ihr wohl nicht genug, nein es musste noch ein weiterer dazukommen, ehe sie endlich mit beruhigten Gewissen von dieser Welt gehen konnte. Hochgradig unsympathisch dargestellte Frau, von dem Ende des Films ganz zu schweigen.

    Ich hätte mir hier von Dir ein schöneres Wortspiel als den des Titaniczugs gewünscht. Schiff und Zug spielen nicht gerne miteinander.

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  3. Oh nein nein, es war noch banaler gemeint: 100 Jahre Titanic, im Radio, in Onlineangeboten, im Fernsehen, überall, mir hängt es zu den Ohren raus. Und dann sehe ich bei dir ein Titanicbild :)

    Zur Bildaussage:
    Eigentlich muss ich hier sagen, dass mir auch die Message zu den Ohren raushängt. Ja, verdammt, ich weiß das wir Menschen sowas von dermaßen scheiße sind - das bekommt man ja mittlerweile auch überall vorgeworfen. Ich selber habe dann ein schlechtes Gewissen mit der Gewissheit, dass ich selber nichts ändern kann, da kann ich z.B. Bio kaufen wie ich will. Ich fühle mich angesichts des menschlichen Tuns hilflos.

    Ich habe letztens eine Sendung gesehen, über vegetarische Lebensweise. Die haben eine alte Hochleistungs-Milchkuh gezeigt, die bei einem Bauern ein würdiges Ende im Alter auf der Wiese erhält. Leute, schläfert das arme Ding ein! Ihr wurde damals ein permanentes Loch durch die Haut in den Pansen gebohrt, damit man den direkt entnehmen und untersuchen kann, um die Rasse zu noch mehr Leistung zu trimmen - das nässt heute noch.

    Ja, die Menschheit ist irgendwie scheiße, verdammt, ich weiß, ich kann es nicht mehr hören. Was soll ich denn machen?

    PS: Weißt du was Bärengallefarmen sind?

    PPS: Um deine Geschichte tut es mir gerade leid, aber ich kann es nicht verwerten. Ich habe Titanic nur einmal gesehen und weiß gar nicht mehr wie die Story war.

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  4. Diese 100 Jahre Titanic Medienkampagne ist wohl komplett an mir vorübergegangen. Zum Glück, denn dann hätte ich mich geweigert mit diesem Bild auch noch einen weiteren nervenden Pfeil in die beanspruchten Sehzellen schnellen zu lassen.

    Zu Deiner Bildaussage-Aussage:

    Ich kann Dir da nur zustimmen, selbst wenn ich nun mit dem Batman Kostüm ausgestattet mein Leben als aktiver Vegansuperheld fristen würde und aktiv auf die Missstände aufmerksam machen würde, bei den Bürgern und den Verantwortlichen, würde ich wohl nur den Bruchteil mehr erreichen, als ein normaler Biotütenkäufer. Ich sehe hier auch vielmehr das Problem im System des Kapitalismus. Ich weiß, eine auch hier niemals endende Diskussion aber wenn der Großbauer, der Land und Tier sein 'Eigen' nennen kann, hier ganz tierfreundlich jedem Tier die Lebensbedingungen bieten würde, die es naturgemäß braucht, auf eine künstliche Beschleunigung verzichtet und mit einer buddhistischen Ruhe auf die Endprodukte seiner Schutzbefohlenen wartet, dann würde wohl schon sehr schnell Peter Zwegat vorstellig werden und ihm zu effektiveren Methoden bei der Nahrungsmittelproduktion raten und zudem noch ganz ungeniert anraten, die Kosten für seine Tierhaltung zu reduzieren, weil er mit den jetzigen Kosten 15 Euro für eine Milchtüte verlangen müsste, um den Break-Even schaffen zu können. Die meisten seiner Großbauerkonkurrenten haben aus Existenznot ihr grünes Gewissen abgeworfen und sorgen mit ihren Methoden für einen neuen Holocaust in der Nahrungstierbranche, der wie damals von vielen einfach so hingenommen oder ignoriert wird. Es ist frustrierend, dass man scheinbar nichts dagegen unternehmen kann und man müsste wohl entweder die Zubereitung von Fleisch gesetzlich so gestalten, dass jeder Fleischkonsument bei der Schlachtung und Produktion des Fleischs persönlich zugegen ist, so dass ein Verständnis für höhere Preise dieser Waren akzeptiert werden. Ansonsten würden mir Fight Club ähnliche Vorgehen gefallen, also die Sabotage von den Unternehmen oder irgend etwas, was dieses ganze Herstellungssystem in den Ruin treibt, denn wir sind ja bekanntlich intelligente Wesen, die nur dann etwas ändern, wenn es nicht mehr funktioniert. Ich bin mir nicht mal sicher, wo man da ansetzen sollte, sofort bei der Politik oder erstmal eine Lobby schaffen bei den ganzen mündigen Bürger der Nation.

    Irgendwie ein makaberer Gedanke, dass wir täglich Tonnen an Essen wegwerfen, welches nicht mal in den unhygienischen Mund des Verbrauchers gelangt ist und der Herstellungsprozess an einen perfekt trainierten Hochleistungssprinter erinnert, der jedoch an Skat-Tunier teilnimmt, sprich die Leistung auf die er trainiert ist, wird gar nicht in Anspruch genommen.

    Ich weiß, dass ich durch das Posten von kritischen Bildern nichts ändern kann aber es berührt mich immer wieder, weil ich diese ganze Maschinerie für so grotesk finde, dass ich nicht einfach ungesehen daran vorbeilaufen kann.

    Die Sendung über die vegetarische Lebensweise habe ich nicht gesehen aber allein Deine Worte darüber lesen sich einfach nur abartig. Es wird schon suggeriert, dass Bioprodukte auf der 'guten' Seite der Macht stehen und dann stellt sich heraus, dass es nur ein Wohlfühlprodukt ist, welches einem das Gewissen etwas erleichtert, wenn man die Wampe auf der Sitzkuhle des Sofas parkt.

    Bärengallefarmen sind mir nicht bekannt, wenn Du es mir erklären magst, muss ich nicht nachgooglen und damit dank der Server die Umweltverschmutzung weiter voran treiben. Ich frage mich, ob ich mit dem Tippen auf der Tastatur auch zu einer Verschlechterung der Situation beitrage.

    http://www.youtube.com/watch?v=a0-SVw5MJBU&feature=fvwrel zeigt in wenigen Sekunden den Film nochmal. Der alte Hase am Anfang erzählt einem Schatzsucher, der auf der Suche nach dem verschollenen Diamant-Collier 'Herz des Ozeans' ist, ihre Geschichte, um am Ende den Klunker einfach in den Ozean zu werfen, obwohl der Schatzsucher schon den Druck seines Geldgebers verspürte.

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  5. Bärengallefarmen - der Name nimmt es schon voraus. Es sind Farmen um Bärengalle zu gewinnen. (aus der Erinnerung:) Vor allem in Korea angesiedelt, werden tausende Bären in Einzelkäfigen, nicht viel größer als sie selbst, gehalten. Ihnen wird eine permanente Kanüle oder ähnliches zu ihrer Galle gelegt, die dann einmal im Jahr gemolken wird. Und daran ergözen sich dann irgendwelche meist asiatischen Spinner, die sich davon irgendwelche Wunder erhoffen.

    Haie werden gefangen, an Bord gezogen, flux die Flossen ein zwei drei ab geschnitten und wieder ins Meer damit. Nicht mal nen Herzstich ist dabei drin - ist mir unbegreiflich.

    Oder Garnelenfischerei. Die haben bis zu 80% Beifang, der dann mehr oder weniger Schrott ist. Überhaupt, Überfischung der Meere. Schaut man in Stralsund im Meereskundemuseum - lt. den ausgestellten Modellen sind z.B. die heute gefangenen Thunfische und Heilbutte nur noch zu einem Drittel so groß wie k.A. vor 50 Jahren gefangenen.

    Es gibt soviele Sachen die einen so wütend machen, dass man, selbst wenn man was ändern könnte - gar nicht wüßte wo man anfangen soll.

    Das muss ja nicht mal was mit Tieren oder Essen zu tun haben. Die Verbrennung von fossilen Rohstoffen, der ganze Raubbau allgemein. Der Massenweise Anbau von Monokultueren wie Palmen für Palmöl in Indonesien, Mais - statt für Essen für "Bio"kraftstoff, Soja für die Viehzucht...


    Ach, ich weiß doch auch nicht. Es gibt soviel was falsch läuft. Und du selber kannst als Einsiedler im Wald leben, es würde nichts bringen. Nur dass du unter Tannenzweigen schläfst und im Winter an Lungenentzündung stirbst, während deine Bekannten am Kamin sitzen. Es ist egal was du machst. Es ist eigentlich auch egal, dass SeaShepard (die ich mag) so energisch gegen die japanische Walfangflotte kämpft. Das sind alles nur Trofen auf den heißen Stein. Die Gesellschaft und die Politik müssen sich ändern, alles andere ist egal. Oder nicht? Ach, eigentlich bin ich auch einfach zu dumm für solche Diskussionen, das übersteigt sowieso meinen Horizont -_- Selbst mein Schreibsel ist egal.


    (Direkt und ungewaschen aus meinem Kopf.)

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  7. Http://alles-schallundrauch.blogspot.de/2009/11/was-lauft-schief-mit-unserer-welt-von.html beschreibt es wohl etwas plakativ aber doch passend.

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  8. Wenn man sich das Ganze mal wirklich bewusst werden lässt, was alles auf diesem Planeten passiert, wie viel nicht nur falsch läuft, sondern eine passende Beschreibung schon längst überzogen hat, dann kann man schon verstehen, warum man sich als kleines Individuum in die halt gebenden Arme einer mystischen allmächtigen Figur im Himmel rennt, die überraschenderweise sich einen feuchten Umweltdreck darum schert, dass man ihr erschaffenes Werk einfach so mit Füßen tritt. Aber wo findet man diesen Halt, um auf diesen brennenden Stück Felsen das Richtige zu tun? Wird man ein Greenpeacer und wirft sich mit einem Gummiboot vor den rostigen Stahl eines Waalfängers, der gerade unbedarft auf wissenschaftlicher Reise unterwegs ist, mag einem das Gefühl erhellen, dass man etwas unternimmt, das es nur ein Tropfen auf dem heißem Stein ist aber man selber macht etwas dagegen unternimmt, nicht mit Schlafsand vor der Flimmerkiste sitzt und sich ignoranterweise den Dreck aus der Nase popelt. Doch wenn man sich hinterfragt, was man da eigentlich macht, dann wischt man das heruntertropfende Blut von dem Fußboden anstatt sich eigentlich der triefenden Wunde selber zu widmen. Ich weiß ich klinge furchtbar zynisch aber für mich behandeln all diese Organisationen mit ihren leidenschaftlichen Mitarbeitern, die für einen Bruchteil eines Mindestlohnes sich für eine gute Sache einsetzen, nur die Symptome und nicht die Ursache des Problems. Sie wischen den dreckigen Boden und versuchen in dem überfüllten Raum Menschen dazu zu bewegen mitzumachen, anstatt den Dreck weiter im Raum zu verteilen. Gibt es überhaupt eine Lösung für dieses Problem? Können die Menschen, die die Macht haben dieses Desaster zu beenden, dieses auch tun, gerade wenn dies bedeutet Macht abzugeben, auf Wohlstand zu verzichten und eine Stufe zurückzugehen? Hilft es überhaupt zu protestieren, etwas zu unternehmen oder sind wir schon zu weit gegangen? Wenn ich auf die Straße der Städte oder den großen Foren des Internets schaue, sehe ich keinen Wandel der Zeit, da sehe ich kein aufgeklärte Jugend, die sich über die Zustände empört, ich sehe selbstgefällige Konsumenten, die sich mit narzisstischem Kleingeist den neuesten Errungenschaften der Technologie widmen und sich meist nicht für Ideen interessieren, die nicht in ihrem Weltbild liegen. Wie kann also Veränderung stattfinden, wenn eine ignorante Menschen herangezogen werden, die sich nicht mal für andere Länder interessieren, es sei denn, sie möchten dort Urlaub machen.

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  9. Die Probleme sind oft in ihrer Zahl und Komplexität zu groß, dass man darauf wohl eine einfache Antwort geben kann, zumal es schwer ist einen ins Rollen geratenen Stein wieder zum Halt zu bringen. Vielleicht ist es daher das beste ihn ausrollen zu lassen oder gar mit der Wand kollidieren zu lassen. Ich denke es sollte jeder entscheiden mit welcher Entscheidung er im Sterbebett weniger Magenschmerzen hätte, sich umzudrehen und sein eigenes Leben in seiner Welt zu Leben mit dem Wissen, dass alles um einen herum brennt und stirbt oder sich einer Sache widmet und Verbesserungen hervorruft, die im Grunde erst zäh etwas ändern. Doch gerade die Menschen die etwas verändern wollen sind in der Zahl zu gering und verausgaben sich so sehr, dass sie am Burn Out zu Grunde gehen. Aber irgendwie bin ich schon so verbittert diesbezüglich geworden, dass ich glaube, dass es das gut wäre, schlechtes zu tun. Man sollte sich 5 Autos kaufen, die die ganze Zeit mit laufendem Motor in der Garage stehen, Fleisch Containerweise kaufen, Aspirin in das Futter der Futtertiere in der Nahrungsmittelindustrie mischen, Piraten in Afrika unterstützen Öltanker zum Sinken zu bringen, Chemiekalien ins Grundwasser sickern lassen, Waldbrände legen oder ganz einfach die kriegshungrige Lobby weltweit mit großzügigen Spenden finanzieren. So erlebt man mit etwas Glück das Ende dieser Menschheit und kann selbst beim Aufbau einer neuen Zivilisation beitragen. Ich habe kein Vertrauen mehr in die Politik, die sich gerade in dieser Frage zu sehr in Kompromisse verführen lässt und das wenn übertrieben wirkende Maßnahmen notwendig wären. Eine Veränderung würden die Schattenmänner der Lobbyisten wohl nicht zulassen.

    Dein Schreibsel mag zwar für die Veränderung des Zustands dieser Welt egal aber nicht für Dein Empfinden was das richtige für Dich ist.

    Entschuldige die dreifachen Kommentare aber ich darf hier meinen ungewaschenen Gedankenbrei nur auf 4000 Zeichen ausufern lassen.

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