Dienstag, 6. März 2012

Poesie in Pixeln

'Dear Esther' ist ein Spiel, welches ich vor einigen Tagen aufgeschnappt habe. Ich war sofort begeistern davon, nicht weil ich mit einem Mausklick Massen von Polygonen verschieben oder gar ins verpixelte Nirvana schicken konnte, sondern wegen der Eleganz und Ruhe die es vermittelt. Es ist innovativ, weil es den Spieler auf eine Erkundungsreise schickt und sich tatsächlich nur auf das Entdecken fokussiert. Mir persönlich haben es die poetischen Worte angetan, mit der die Geschichte voran getrieben wird. Wenn ich nun die Muse küssen will, verzichte ich von nun an auf die großen Poeten William Shakespeare, James Joyce oder Charlotte Roche und lunger stattdessen mit faszinierter Miene vor dem Bildschirm des PCs!






Deine Mutter sagte, als du zur Welt kamst, legte sich eine beklemmende Stille über den Entbindungsraum. Ein großes rotes Muttermal bedeckte deine gesamte linke Gesichtshälfte. Niemand sagte etwas und es entstand ein Vakuum, dass du mit deinem Weinen fülltest. Ich habe dich dafür bewundert, dass du immer dann geweint hast, wenn du die Leere gefunden hast und diese zu Füllen versuchtest. Das Muttermal verblasste mit der Zeit als du sechs wurdest und verschwand komplett, als wir uns das erste Mal trafen aber deine Faszination mit der Leere und ihrer Kur blieb.

Ein wunderbarer Anblick. Der Mond kletterte die Kreuzung zwischen dem Pfad des Kliffs und des Streinkreises hinauf. Er warf den Schatten des Bergrückens über den Strand und die ganze Welt erschien so, als würdest du deinen Namen mit achtloser Handschrift in den Sand schreiben.









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