Als am 22. November 1963 John F. Kennedey ermordet wurde, starb für viele Menschen nicht nur ein amerikanischer Präsident, sondern auch Hoffnung. Hoffnung auf einen Wandel, die letztendlich auf einem blutigen Autositz verendete. Die Aufgabe der Medien war es, dieses Attentat sich zu beleuchten und als die Bilder später von den zahlreichen Fernsehern ins Wohnzimmer flimmerten, war es Fernsehjournalist und Nachrichtensprecher Walter Cronkite, der von den Ereignissen berichtete. Nachrichtensprecher berichten uns Tag für Tag mit der stoischer Miene einer Platon Büste von Armut, Toten und den Lottozahlen, das man sich zu Vermutung hinreißen lassen könnte, dass diese Sprecher zuvor eiskalte Schergen der Cosa Nostra waren. Und genau deshalb fasziniert mich das folgende Video immer wieder aufs Neue, da es zeigt, wie diese objektive Instanz an diesem Tag von der unvorstellbaren Wucht der Situation übermannt wurde und Emotionen zulassen musste. Vielleicht war es für Walter Cronkite dieser Tag, an dem auch seine Hoffnung auf einen Wandel gestorben ist und die Traurigkeit darüber zu groß, um sie hinter dem objektiven Mantel seiner Arbeit verbergen zu können.
"Throughout the streets of Dallas, the Dallas Police have been augmented by some 400 policemen called in on their day off because there were some fears and concerns in Dallas that, uh...that there might be demonstrations, at least, that could embarrass the President. Because it was only on October 24 that our ambassador of the United Nations, Adlai Stevenson, was assaulted in Dallas leaving a dinner meeting there..."
Gerade als er diesen Satz äußerte, reichte ihm ein Mitarbeiter eine Eilmeldung. Cronkite unterbrach den Satz, setzte seine Brille auf, musterte sie, nahm seine Brille wieder ab und las die offizielle Bekanntmachung vor:
From Dallas, Texas, the flash, apparently official: "President Kennedy died at 1 p.m. Central Standard Time." (er schaut auf die Uhr) 2 o'clock Eastern Standard Time, some 38 minutes ago.
Nachdem er diese Bekanntmachung vorgelesen hatte, hielt er einen Moment inne, setzte seine Brille wieder auf, schluckte, um seine Haltung zu waren. Als er weiter liest, ist deutlich zu hören, dass er emotional berührt ist.
"Vice President Johnson (hustet) has left the hospital in Dallas, but we do not know to where he has proceeded. Presumably, he will be taking the oath of office shortly and become the 36th president of the United States."
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