Es ist dunkel um mich geworden und nur das schwache Licht des Monitors gewährt sanfte Eindrücke von dem Zimmer. Nicht weit von mir kann ich schemenhaft das Sofa erkennen und ein leises Schnurren verrät mir, dass dort gerade eine Katze eine wohlverdiente Ruhepause von dem schlaftrunkenen Tag vollzieht. Vielmehr als die Dunkelheit umgibt mich etwas, was ich zuvor immer zu vermeiden versuchte. Stille. Es ist diese Art von Stille, die entsteht, wenn alle Ablenkungen zum Schweigen gebracht werden und für mich ist es nach langer Zeit das ich sie weniger erdrückend als befreiend wahrnehme. Es ist dieser Moment, in dem ich spüre, wie aufgebraucht ich mich doch fühle. Wie sehr ich mich dagegen gewehrt hatte, diesen Augenblick zuzulassen, da die Angst überwog, dann aufzuhören. Aufzuhören zu funktionieren. In was für einer Welt ich doch gebracht wurde. Eine Welt, in der in jeder greifbaren Sekunde neuen Irrlichtern hinterher gejagt wird. In dieser Hast muss es immer neu, immer schneller und besser sein. Ich muss zugeben, dass ich Tag für Tag eine größere Abscheu gegenüber diesem gigantischen Hamsterrad entwickle. Hier und da erwische ich mich bei dem Gedanken, wie es doch wäre, wenn ich irgendwann fernab von all dem ganzen Lärm für mich abgeschieden leben könnte. Ein einfaches Leben zu führen und sich auf die fast grotesk erscheinende Ruhe in meinem Leben zu konzentrieren. Ich frage mich, ob es das ist, was mich glücklich machen würde, anstatt die eigenen Erwartungen und Vorstellungen auf jemanden zu pressen, der neusten technischen Errungenschaft hinterher zu streben und mich der Statusgier zu unterwerfen. Vielleicht ist es genau das was fehlt, diese Momente der Stille. Diese Art von Stille, die einem Klarheit bringt in dieser Welt voller Lärm.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Nur zu, tu Dir keinen Zwang an!